Ich musste fast weinen.
Mein Vater war auf einer Beerdigung gewesen und erzählte mir, welch trauriges Bild er vorgefunden hatte.
Der Saal war fast leer. Ganze acht Menschen waren gekommen. Die Hälfte davon waren Hundefreunde, die die Person nur von gemeinsamen Spaziergängen kannten.
Doch das Schlimmste: Eine Tochter war erst gar nicht erschienen. Sie hatte die Möglichkeit, doch sie wollte es nicht. „Ihr kommt auch ohne mich klar“, hatte sie ihrem Bruder geantwortet.
Solche Beerdigungen kannte ich bisher nur aus Filmen. Doch das war kein Film. Das ist das wahre Leben.
Das hat mich zum Nachdenken gebracht.
Wie soll meine Beerdigung aussehen? Möchte ich alleine sterben und verbitterte Kinder und keine Freunde zurücklassen?
Nein.
Deshalb habe ich gesucht, was dazu führt, warum Menschen alleine und verlassen sterben.
Warum gibt es Beerdigungen, zu denen niemand gehen möchte?
Hier sind die Antworten, die ich gefunden habe. Es sind 10 Wege, um am Ende mutterseelen allein zu sterben.
Wenn du möchtest, dass KEINE Freunde und Verwandte zu deiner Beerdigung kommen, dann befolge diese Ratschläge:
1) Sei eine Regenwolke
Sei immer unzufrieden. Gucke immer wie 3 Tage Regenwetter. Wenn die Sonne scheint, dann beschwere dich über die Hitze.
Beschwere dich über das nasskalte Wetter, wenn es regnet. Schimpfe auf die glatten Straßen, wenn es schneit.
Meckere über Politiker, die Gesetze, die Umstände, das Arbeitsumfeld, deine Gesundheit.
Nörgele über deine Arbeitszeit und verfluche auf der Autobahn den Autofahrer vor dir.
Egal, was passiert: Finde immer etwas, über das man meckern kann.
Zeig den Optimisten, dass sie nur dumm und naiv sind. Denn schließlich gibt es immer was zu meckern!
2) Sei eine Talkshow auf zwei Beinen
„Hast du schon gehört…“
Beginne jedes Gespräch mit diesem Satz.
Beweise allen, dass du ein kleines Gehirn hast, indem du nur über andere lästerst. Eigene Gedankengänge und Ideen solltest du vermeiden – lästere über die „dummen“ Einfälle der anderen.
Sprich stundenlang über das Leben anderer. Sprich über deine Arbeitskollegen, entfernte Verwandte und Promis. Über wen du sprichst ist eigentlich egal, Hauptsache es ist negativ.
Wenn du über andere schlecht sprichst, dann sprechen diese Menschen auch schlecht über dich – bis du eines Tages alleine da stehst.
Immerhin: Wenn niemand da ist, dann kannst du über jeden lästern, der nicht anwesend ist.
Ignoriere dieses Zitat:
Große Menschen reden über Ideen. Normale Menschen reden über Ereignisse. Kleine Menschen reden über andere Menschen.
– Eleneor Roosevelt
3) Sei ein pedantischer Buchhalter
Laufe deinen 5 Euro hinterher, die du mal jemandem geliehen hast. Zähle jeden Cent. Mache ein Liste und trage alle Freunde ein, die dir noch etwas schulden oder etwas nicht zurückgegeben haben.
Gib niemals einen aus – und wenn dann nur mit Anlass. Wenn jemand dir einen ausgibt, dann revanchier dich sofort. Schließlich willst du nicht, dass der andere dich erpresst.
Iss auf einer Grillparty immer nur dein eigenes Steak und trinke nur dein eigenes Bier. Die anderen Schnorrer sollen sich gefälligst selbst etwas mitbringen.
4) Sei ein Materialist
Liebe Dinge, benutze Menschen.
So schaffst du es, dass sogar deine Verwandten dich verlassen.
Schreie auf deine Kinder, weil sie dein iPhone angesabbert haben.
Schimpfe auf deine Fahrgäste, wenn sie in deinem Auto essen. Lass Menschen mit schmutziger Hose nicht auf der Ledercouch, sondern auf dem Boden sitzen. Auch gut: Verteile Decken und Schutzkleidung, damit die Menschen deine Wohnung nicht schmutzig machen.
Ich garantiere dir: Die Besucher kommen kein zweites Mal.
5) Sei ein Arbeitsarbeiter
Stecke deine ganze Energie in den Job. Wenn du nach Hause kommst, dann hast du nämlich keine Kraft mehr, um mit den Kindern zu spielen. Perfekt. Jetzt hast du eine Ausrede, um auf der Couch rumzulungern.
Du hast keine Kraft mehr für deinen Partner und für deine Freunde sowieso nicht.
Arbeite nicht an deiner Beziehung, arbeite nur für deinen Chef.
Arbeite nicht an deinen Freundschaften, arbeite nur an deiner Karriere. Reich werden hat für dich nur etwas mit Geld zu tun – nicht mit Erfüllung.
Arbeite nicht an der Erziehung deiner Kinder, sondern levele deinen Charakter bei „World of Warcraft“ nach oben.
6) Sei ein gnadenloser Kritiker
Sei ein kritischer Mensch.
Ziehe immer die schwarze Brille auf und mache aus der Regenbogen-Welt deiner Mitmenschen einen Friedhof.
Zeige diesen „naiven Dummköpfen“ wie die Realität aussieht: düster und voller Fehler.
Reibe deinen Kollegen alte Fehler immer wieder unter die Nase. Erinnere deine Eltern an einen alten Streit. Mach das Bild deiner Freundin zur Sau – hey sie kann ja wirklich nicht malen.
Verstecke dich hinter der Phrase „Ich bin ja bloß ehrlich“ und walze alles nieder, was nicht perfekt ist.
Lache über alle, die Fehler machen – das kommt besonders gut an.
7) Sei ein Traumdieb
Bestimmt hast du einen Freund, der ein Startup gründen möchte. Rede ihm diesen Unfug aus. Sage ihm, dass er Bankangestellter werden soll.
Ein Startup? Was für ein Schwachsinn…
Bestimmt möchte jemand aus deinem Bekanntenkreis Schriftsteller werden. Zerstöre diesem Traum. Sage ihm, wie arm Schriftsteller sind und dass der Markt gesättigt ist – niemand braucht ein weiteres Buch.
Hier eine weitere Vorlage für dich, die du bei Musikern verwenden kannst:
„Hey, du willst Musiker werden? Vergiss es. Alle guten Lieder sind schon geschrieben und außerdem bist du hässlich wie die Nacht.“
Und hier die absolute Keule, mit der du jeden Traum zerstören kannst:
So, jetzt bist du ausgerüstet, um ein professioneller Traumdieb zu werden. Schwing deine Keule so oft es geht und zerstöre die Träumer deiner Mitmenschen – am besten die deiner Kinder.
Habe selbst keine Ziele und zerstöre die Ziele anderer.
8) Sei ein ungeduldiger Zu-Spät-Kommer
Warte niemals auf andere. Nerve alle, die etwas langsamer sind als du und erinnere sie stets daran, was für lahme Enten sie doch sind.
Komm selbst immer zu spät – denn schließlich hast du ja wichtige Dinge zu erledigen. Und hey: Pünktlichkeit ist sowieso überbewertet – jedenfalls wenn es um dich geht.
Bei anderen solltest du aber strengstens auf die Uhr schauen und bei jeder überzogenen Minute hysterisch hyperventilieren und mit dem Fuß ein Loch in den Boden stampfen.
Zeige deine Empörung. Lass alles raus! Ein schöner Nebeneffekt: Die Stimmung ist sofort im Keller.
9) Sei ein Pulverfass
Trage Beleidigungen immer mit dir rum.
Vergib niemals.
Sei ein Pulverfass, geladen mit Bitterkeit und Frust. Wenn dich jemand anstupst, dann explodiere.
Sei nachtragend. Am besten mehrmals. Oder noch besser: Zahle jemandem etwas heim, bevor er etwas getan hat. Schließlich ist Angriff die beste Verteidigung.
Entschuldige dich niemals als erster und sage dir immer: „Sie hat aber angefangen!“
10) Sei ein Zeit-Egoist
Sei geizig mit deiner Zeit.
Wenn dein Freund umzieht, dann hast du ein „wichtiges“ Projekt und kannst leider, leider nicht helfen.
Beim Geburtstag deiner Oma musst du dringend nach Barcelona – in den Urlaub.
Sage immer, dass du „für deine Freunde da bist.“ Komme aber nur, wenn es dir passt. Sobald etwas nicht in deinen Plan passt, kommst du einfach nicht. Sehr praktisch!
Tue niemals anderen Menschen, die nichts für dich tun können, einen Gefallen – das frisst nur deine Zeit. Bevor du etwas tust, frage dich immer: „Was springt für mich raus?“
Ach was: Sei einfach in allem ein Egoist. Betrachte deine Kinder als Ballast und deine Frau als Spielverderberin. Nimm immer das Leckerste vom Buffet und trinke als erster aus der Flasche.
Rede dich immer raus: „Die anderen machen das doch auch.“
Dein Happy End
Wenn du die obigen Ratschläge befolgst, dann kann ich dir fast garantieren, dass du alleine sterben wirst. Ja nicht einmal dein Hamster wird zur Beerdigung kommen.
Wenn du aber möchtest, dass Freunde, Verwandte und Bekannte zu deiner Beerdigung kommen und sich wirklich für dich interessieren, dann drehe alle Ratschläge um.
Sei fröhlich, behalte Geheimnisse für dich, sei großzügig – mit deinem Geld und deiner Zeit. Schenke Anerkennung, baue auf und ermutige andere, ihren Traum zu leben.
Vergib anderen, sei nicht nachtragend und habe Geduld mit anderen Menschen. Mit dem gleichen Maß wir dann auch bei dir gemessen werden.
Nimm dir Zeit für andere und stelle andere Menschen immer vor dich selbst. Stell dich bewusst ans Ende der Schlange und lass den Lachs am Buffet für deinen Nachfolger.
So wirst du ein wahres Happy End haben.
Sterben muss jeder, doch wir können uns aussuchen, wie wir von dieser Welt gehen und was wir hinterlassen.
Hier eine Lebensweisheit zum Nachdenken:
Am Ende des Lebens zählt nicht, was man hat, sondern wen man hat.
Dein Walter
- Wann ist ein Mann ein Mann? - 25. September 2023
- Die 25 ewigen Gesetze des Erfolgs - 13. September 2023
- Wie du Probleme löst wie ein Mann - 15. August 2023
Lieber Walter,
herzlichen Glückwunsch zum Start von Endlichlebendig.de! Ich wünsche dir/euch viele Leser, Shares und Kommentare und dem Blog ein mit inspirierenden Beiträgen erfülltes Leben.
Bei schreibsuchti.de folge ich dir seit einer Weile und lese deine Artikel sehr gern. Nun bin ich gespannt auf dein neues Abenteuer.
Neulich habe ich einen TEDx-Talk gesehen, der die Frage behandelte, was die meisten von uns im Leben anstreben und was uns wirklich glücklich macht. Die Rede basierte auf einer Langzeitstudie (die ging über 75 Jahre!): der Harvard Study of Adult Development, präsentiert von deren aktuellem Leiter Robert Waldinger.
Das Ergebnis war, dass gute Beziehungen zu Freunden und Famlie am wichtigsten sind. Niemand klagt im Sterbebett darüber, nicht genug Zeit im Büro verbracht zu haben. 🙂
Dein Artikel und ganz speziell Punkt 5 bezieht sich ja auf diesen Aspekt. In einer – wie gewohnt – drastischen Darstellung. Ich danke dir dafür und würde genau das noch ergänzen:
Dankbarkeit, die wir empfinden und Dankbarkeit, die wir anderen zeigen, ist auch noch sehr wichtig. Für die Qualität unserer Beziehungen und ganz einfach auch für unser eigenes Wohlbefinden.
Ich danke dir für den neuen Blog zu diesem spannenden Thema!
Viele Grüße
Marie
Hi Marie,
Danke für deinen Kommentar.
Ich stimme dir voll zu. Dankbarkeit ist so wichtig und wird so sehr unterschätzt. Das ist, was ich mit Punkt 1 sagen wollte: Menschen sind oft zu undankbar und sehen aus wie 7 Tage Regenwetter 😉
Danke für deine Glückwünsche. Wir sind auch gespannt 😀
LG, Walter
Lieber Walter,
herzlichen Glückwunsch. Mir gefällt, was du sonst noch zu sagen hast und mit uns teilst. Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß. Und Dankbarkeit dafür, dass du dir einfach für diesen Teil, der auch „sprechen“ will, einen Raum schaffst. Ich freue mich darüber. Danke.
Liebe Grüße
Claudia
HI Claudia,
Schön dich dabei zu haben. Ich bin dankbar, für jeden Leser 🙂
Wünsche dir ein großartiges Leben,
Lg, Walter
Ein guter Auftakt. Es gib hier sicher noch viele bedenkenswerte Artikel. Viel Erfolg und viele Leser
Ein guter Auftakt. Es gib hier sicher noch viele bedenkenswerte Artikel. Vereinfacht: Verhalten wir uns anderen gegenüber so, wie wir uns das umgekehrt auch wünschen. Viel Erfolg und viele Leser.
Hallo Bernhard,
Danke für deinen Kommentar und die Glückwünsche. Ich hoffe auch, dass es viele Leser geben wird 🙂
Und ja, es ist die goldene Regel: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
LG, Walter
Hallo Walter
Du hast einen Volltreffer in viele meiner Eigenheiten gelandet.. Sauber 🙂
Ich weiss, dass ich viele der von dir beschriebenen Eigenarten in mir trage. Würde ich mir deshalb ein schlechtes Gewissen deshalb machen wär’s noch schlimmer.
Das tägliche Üben mit meinen Eigenarten umzugehen erlebe ich als Anspruchsvoll. Es fühlt sich an als würde ich jeden Tag straucheln, wieder aufstehen, straucheln, aufstehen usw. genug 🙂
Ich versuche etwas zu tun, habe jedoch keinen Plan. Nur die Umwelt scheint genau zu wissen wie es funzt 🙂
Mir ist nicht wirklich wichtig ob am Tag an dem ich unter der Erde liege viele Menschen wegen meinem Übergang in die ewigen Jagsgründe trauern zu sehen. Viel lieber ist es mir jeden Tag den Menschen welche ich mag mit zu teilen wie sehr ich ihre Anwesenheit in meinem Leben mag.
Jedenfalls regt dein Beitrag an mir noch einmal vertieft Gedanken drüber zu machen wie viel Ehrlichkeit Menschen vertragen wollen und wie viel ihnen zugemutet werden soll. Das mag ich sehr! Auch wenn’s schmerzt. Sauber klar direkt. Das von mir früher schon erwähnte Skalpell eben 😉
Man muss eigentlich nur bereit sein den Preis für sein Verhalten zu bezahlen. Das bin ich zutiefst.
„Am Ende des Lebens zählt ob ich gelebt habe.“ Ob ich deshalb mehr Freunde am Grab habe scheint mir nicht wesentlich.
Bin gespannt wie dein Blog weiter geht, und freue mich auf weitere anregende Beiträge. Melde mich gleich mal für den Newsletter an.
Liebe Grüsse
guido
Hi Guido,
Klar, wenn man unter der Erde ist, dann ist es schon egal, wer da ist oder nicht. Aber ich benutze die Beerdigung bzw. das Ende des Lebens als Indikator und Hinweis auf den Rest des Lebens.
Denn woran erkennt man ein gutes Leben? Meiner Meinung nach am Ende und wie viele positiv veränderte Menschen man zurücklässt.
LG, Walter
PS
Ich bin auch gespannt, wie es weitergeht.
Schön das es noch mehr von uns gibt…
[…] ist der beste Weg, um alle Freunde zu verlieren und am Ende mutterseelenallein zu sterben. Kritisiere weniger, baue öfter […]
Steck dir deine Ratschläge sonst irgendwo hin du vertrottelter trottel !
Was weist du schon von diesem Verlangen nach dem Tod.
Danke für deinen überaus niveauvollen Kommentar.
Damit hast du bewiesen, dass du ein sehr weiser und intelligenter Mensch bist.
LG, Walter
Hallo Widow und auch Walther!
Widow hat vollkommen recht, auch wenn ich es nicht so ausgedrückt hätte. Wenn du einen solchen Blog schreibst, musst du damit rechnen, dass auch wirklich verzweifelte Menschen auf deine Seite kommen. Und denen helfen solche „Ratschläge“ mit Sicherheit nicht.
Du bezeichnest dich im Impressum als Christen? Ist deine Antwort christlich?
Schade, dass ich mit Widow nicht in Kontakt treten kann, ich hoffe, dir geht es besser und du lebst noch!
Es gibt viele von uns!
God bless you all
Michael
Hi Michael,
Ich begegne Widow mit Respekt und halte ihm nur einen Spiegel vor und sage ihm, dass er mal darüber nachdenken sollte, was seine Worte eigentlich über ihn aussagen. Ich kenne seine Situation nicht und vielleicht hat er Probleme. Aber wenn mich jemand einfach nur beleidigt, dann ist das für mich keine Diskussionsgrundlage und da kann ich auch nicht helfen. Bei einer Konstruktiven Frage „Walter, was ist, wenn man Selbstmordgedanken hat?“, hätte ich ansetzen können. aber so. Wo soll ich da ansetzen?
Woher soll ich wissen, ob Widow ernsthafte Probleme hat und HIlfe braucht, oder ob er einfach nur „trollen“ will? Aus der Ferne ist das schwer zu erkennen. Natürlich hoffe ich auch, dass es Widow gut geht und dass er lebt. Doch woher soll ich als Autor wissen, was echt ist und was nicht? Wenn Widow wirklich meine Hilfe gewollt hätte, dann hätte er eine einfache Mail schreiben können. Ich helfe, soweit ich kann. Aber so wirkte das für mich wie ein gewöhnlicher „Troll“. Doch vielleicht habe ich mich geirrt. Ich hoffe auch, dass es Widow gut geht.
LG, Walter
Hallo Walther
auf jeden Fall sehr fair von dir, dass du es veröffentlichst!
Alles Gute weiterhin
Michael
Hi Michael,
Danke. Dir auch alles Gute 🙂
LG, Walter
Man sehnt sich manchmal danach ,da geb ich dir recht! Wozu der ganze Drill noch? Vieleicht ist es da ja auch ganz schön? Widow?
[…] # Lesetipp: 10 todsichere Wege, um mutterseelenallein zu sterben […]
JA, danke für den Artikel…
Ich bin die, die die letzten 2 Jahre auch nicht ins Krankenhaus und zur Beerdigung der Mutter ging.
Lebenslang nur vergiftete Worte von ihr zu mir, nur Kritik, nur intrigante heimliche Siege von ihr über mich.
Eine Herrscherin.
Nie konnte man ihr etwas recht machen, sie fand -immer- einen Weg es schlecht aussehen zu lassen.
Wollte sie was gekochtes von mir haben, hat sie es nicht gegessen, es hatte jemand anderes auch gekocht, -vorsichtshalber-,
dabei kann ich gut kochen.
Ihre letzten Worte wären sicher nicht besser gewesen.
Die Worte der 50 Jahre davor waren schlimm genug.
Irgendwann hat man keine Tränen mehr dafür.
Sie versuchte noch meine Kinder gegen mich aufzubringen, das war das allerschlimmste.
Mein einziger Sieg, ihre letzten Worte einfach nicht mehr anzuhören.
Es gab andere Verwandte die dann dort waren, das wusste ich. Geerbt haben die dann auch -alles-.
Macht nix!
–Freiheit– und endlich ich selber sein dürfen, ohne das Jemand alles alles wirklich alles schlecht macht.
Gott-sei-dank ist sie weg!
Hallo Lisa,
Schade, dass die Beziehung zwischen euch so war. Ich hoffe und wünsche dir, du machst es besser.
LG, Walter
Richtig, ich hatte auch solche „Vorfahren“. man fühlt sich besser, wenn sie einen nicht mehr klein machen können.
Lieber Walter,
sehr schöner und bewegender Artikel..
In der Tat tut es manchmal gut, sich bewusst zu machen, dass das Leben endlich ist. Und dass es gilt, jeden Tag zu einem besonderen zu machen und den Menschen im eigenen Umfeld etwas Gutes zu tun und ihr Leben zu bereichern..
Als ich vor vielen Jahren die „Grabreden-Übung“ gemacht habe, ist mir vieles klar geworden. Nämlich, was ich mir vom Leben wünsche und was ich mir wünsche, was andere Menschen bei meiner Beerdigung über mich sagen würden..
Seither versuche ich jeden Tag diesem Ideal-Bild von mir näher zu kommen.
Alles Liebe.
Kristin Agness
Liebe Kristin, heute ist es mir mittlerweile egal, was die Leute auf dem Waldfriedhof erzählen, alle drei Kinder weg, gute Arbeit sonstwo in der Welt, keinen interessiert es hier noch. Mir ist eigentlich wichtig, was jetzt noch so an Leben sein kann.