„Ich habe nicht versagt. Ich habe 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren.“
Dieses Zitat von Thomas A. Edison, einem der größten Erfinder aller Zeiten, ist weltbekannt.
Ohne dieses Zitat kommt kein Motivationsredner aus. Es hat sogar seinen Weg auf die Toilettenwände unserer Schulen gefunden.
Das Zitat hat nur ein Problem: Kaum jemand lebt danach.
Das haben Sprüche so an sich: Jeder kennt sie, niemand setzt sie um.
Jeder Deutsche kennt auch das „Vater Unser“ auswendig. Doch wer lebt danach?
Die Deutschen und ihre Angst vor Fehlern
Auf jeder hippen Startup-Veranstaltung wird beklagt, dass es in Deutschland an einer Fehlerkultur fehle.
Und recht haben sie: Der Durchschnittsdeutsche hat Angst, die nächste Rabattaktion bei Lidl zu verpassen. Er hat Angst, beim „Black Friday“ keinen neuen Fernseher zu ergattern und sicherheitshalber geht er in der U-Bahn nicht durch, weil er Angst hat, dass er es nicht rechtzeitig nach draußen schafft.
Dass er damit die ganze U-Bahn blockiert? Egal. Sicher ist sicher. Aus demselben Grund wird auch der Rucksack in der Bahn nicht ausgezogen – er könnte ja geklaut werden.
Die Angst etwas zu verlieren ist in Deutschland viel größer als der Wunsch etwas zu gewinnen.
Das ist auch einer der Gründe, warum es in Deutschland mehr Lebensversicherungen als Einwohner gibt. Wer braucht eigentlich zwei Lebensversicherungen?
Sollte man nie Angst vor Fehlern haben?
Das haben viele Deutsche jetzt verstanden und sind in ein anderes Extrem verfallen: Die Anbetung von Fehlern.
Es gibt jetzt „Fuck-Up-Nights“ und andere tolle Veranstaltungen, wo das „Fehler machen“ gefeiert wird.
Doch sind Fehler wirklich gut?
Ist der Weg zum Erfolg mit Fehlern gepflastert?
Hier muss man genau unterscheiden.
Und dieser Unterschied entscheidet über Erfolg und Misserfolg.
Es gibt zwei Arten von Fehlern:
Große Fehler, die du nur einmal machst.
Kleine Fehler, die du täglich wiederholst.
Alle haben Angst vor den großen Fehlern, aber nicht vor den kleinen.
Das ist die große Gefahr.
Fürchte nicht die großen Fehler, sondern die kleinen Fehler, die du täglich wiederholst. Klick um zu Tweeten1 Million Euro zu verlieren, ist schlimm.
Aber täglich 1.000 Euro zu verlieren, ist noch schlimmer.
Die Meisten haben Angst vor einem Autounfall (großer Fehler) – und versichern sich entsprechend.
Dabei essen sie täglich Donuts und trinken viel Kaffee (kleiner Fehler, täglich wiederholt).
Der kleine Fehler wird langfristig genauso schädlich sein wie ein schwerer Unfall – schließlich kann Übergewicht und schlechte Ernährung zu Krankheiten wie Diabetes führen. Ein Herzinfarkt ist auch möglich.
Kleine Fehler schleichen sich in unser Leben und wir bemerken sie nicht.
Das ist das Trügerische an ihnen.
Du solltest also Angst haben vor Fehlern.
Aber nicht vor den großen Bauchplatschern. Nicht vor Pleiten und Pannen, die man in der Zeitung liest.
Diese „großen Fehler“ hast du in der Regel nicht in der Hand. Sie kommen unerwartet. Es sind Explosionen, Gewitter und Produktlaunches, die in die Hose gehen.
Das passiert – aber nur einmal.
Aber habe Angst vor dem kleinen Loch in deinem Boot, das dein Boot langsam zum Sinken bringt – ohne dass du es merkst.
Fürchte kleine Fehler, die du täglich wiederholst.
So etwas nennt man auch Gewohnheit. Sie macht langfristig den Unterschied.
Fürchte eine fehlerhafte Gewohnheit.
Die Definition von Versagen: Kleine Fehler, die du täglich wiederholst. Klick um zu TweetenWenn man sich daran gewöhnt hat, die Mängel seines Lebens zu pflegen, wachsen sie zu Riesen heran.
– Deutsches Sprichwort
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Sehr stimmiger Beitrag. Musste direkt an „The Slight Edge“ von Jeff Olson denken. Das lese ich gerade.
Hi Karsten,
Danke für den Buchhinweis. Ich schaue es mir mal an 😉
LG, Walter
Lieber Walter,
die „fehlerhafte Gewohnheit“ ist ganz wunderbares un plastisches Wortspiel. Danke.
Liebe Grüße
Claudia
Gerne 🙂