Seien wir ehrlich:
Buchrezensionen sind extrem langweilig:
Sie sind alle gleich aufgebaut, gleich strukturiert und gleich geschrieben.
Sie sind öde und halten sich krampfhaft an veraltete Regeln, die uns der Deutschlehrer in der 5. oder 6. Klasse eingetrichtert hat.
Deshalb bekommst du hier eine etwas andere Rezension.
Und vor allem lernst du hier wertvolle Lektionen, die dich zu einem besseren Leser machen.
Doch bevor wir mit den Lektionen beginnen, musst du eine Sache wissen:
Das Buch „How to Read a Book„* ist wie ein zweischneidiges Schwert, mit einem kleinen Unterschied – die eine Seite ist scharf und erfüllt ihren Zweck – die andere ist abgestumpft und nicht zu gebrauchen.
Was meine ich damit?
Das Buch wurde von 2 Autoren verfasst.
Und darin liegt auch das Problem:
Mortimer J Adler war Schriftsteller – Charles van Doren nicht.
Warum ist das ein Problem?
Weil du beim Lesen leider merkst, welche Kapitel von einem Schriftsteller verfasst wurden und welche nicht.
Einige Sätze sind so verschachtelt, dass du dich nach 4 Zeilen fragst, wie der Satz begonnen hat und ob er jemals wieder endet.
Außerdem behandelt van Doren extrem viele Themen viel zu intensiv und liefert Informationen, die dich einfach nicht weiterbringen.
An zu vielen Stellen hätten sich die Autoren kürzer fassen müssen.
Deshalb sind einige Kapitel so langatmig geschrieben, als hätte van Doren seine Bachelorarbeit über englische Literatur wieder ausgekramt und alles in dieses Buch gestopft.
Vermutlich hat er das auch getan.
Hier ist eines von vielen Beispielen:
„History is chronotopic. Chronos is the Greek word for time, topos the Greek word for place. History always deals with things that existed or events that occurred on a particular date and in a particular place. The word ‚chronotopic‘ can remind you of that.
Das hat mich an die pq-Formel erinnert. Ich weiß, was es ist, ich weiß, wofür ich sie brauche und wie ich sie anwende. Doch seit fast 10 Jahren schlummert es irgendwo in den verborgenen Archiven meines Gehirns und sammelt Staub, weil ich sie nie wieder gebraucht habe.
Genug gelästert.
Es gibt auch gute und wertvolle Passagen in dem Buch „How to Read a Book“.
Sie sind sogar vom Schreibstil so gut, dass du den Inhalt aufsaugst und nicht mehr aufhören willst, zu lesen.
Das Buch liefert wertvolle Strategien, Lektionen und Techniken, die dich zu einem meisterhaften Leser machen werden.
(Lesetipp: 7 Tricks, wenn du mehr Bücher lesen willst)
Du wirst in der Lage sein, jedes Buch, das du aufschlägst, besser zu kennen und zu verstehen als dein eigenes Leben – das ist kein Scherz.
Jetzt verrate ich dir 7 wertvolle Lektionen, die du aus „How to Read a Book“ mitnehmen kannst:
1. Du solltest niemals „drauf los“ lesen
Ich habe mir mal beim Fußball den Arm angebrochen.
„Das muss operiert werden“, sagten meine Freunde und der Trainer.
Ein anderes Mal habe ich beim Karate einen heftigen Tritt gegen die Hand bekommen und der Finger machte „knck“ und „krscht“.
„Das muss operiert werden“, sagten meine Freunde und der Trainer.
Doch beide Male habe ich nur einen Gips bekommen und musste nicht unters Messer.
Warum?
Weil meine Knochen vorher geröntgt wurden und der Arzt meinte, dass ein Gips ausreicht.
Das Gleiche solltest du mit Büchern tun:
Every book has a skeleton hidden between its covers. Your job as an analytical reader is to find it. In this case, what you must do is skim the book, or, as some prefer to say, pre-read it.
Mit anderen Worten:
Du solltest du das Buch scannen, bevor du es liest.
Nach dem Scan weißt du, ob es sich lohnt, das Buch komplett zu lesen, ob es dir etwas Neues erzählen wird oder ob du schon alle Informationen hast, die du brauchst.
Das Scannen verschafft dir einen Überblick über die Themen, über die Sprache des Autors, über den Schreibstil.
Wie funktioniert das Scannen?
In „How to Read a Book“ verraten dir Mortimer J. Adler und Charles van Doren 6 Schritte, die du gehen kannst:
- Untersuche den Titel und lies das Vorwort – in welche Schublade oder Kategorie kannst du das Buch einordnen?
- Studiere das Inhaltsverzeichnis, um einen grundsätzlichen Überblick über den Aufbau und die Struktur zu bekommen.
- Schau dir den Index (wenn einer da ist) an und prüfe, welche Quellen der Autor benutzt und welche Themen er behandelt
- Lies den Klappentext des Verlags bzw Autors – das gibt dir Aufschluss darüber, ob das Buch oder der Autor etwas Wichtiges zu sagen hat – oder nicht.
- Geh die Kapitel durch. Wenn sie abschließend eine Zusammenfassung haben, lies diese.
- Stöbere durch die einzelnen Seiten und lies einige Passagen, Kapitel und verschaff dir einen Überblick über die Sprache, die Argumente und die Art, wie der Autor die Themen behandelt.
Das Scannen kann wenige Minuten dauern oder auch bis zu einer Stunde.
Danach solltest du ein klares Bild davon haben, ob das Buch deine Zeit wert ist und wichtiger noch:
Ob der Autor mehr über das Thema weiß als du.
Wenn nicht, solltest du das Buch wieder weg legen.
Es würde dir nur deine Zeit rauben.
2. Die Kunst, schwierige Bücher zu lesen und zu verstehen
Wie liest du ein schwieriges Buch?
Manchmal wirken Kapitel oder Themen in Büchern wie ein Stachelbusch beim Wandern.
Wir hängen an einem Busch und kommen nicht vorwärts.
Das hält dich auf und kostet Zeit und Energie.
Doch was sagen die Autoren in diesem Buch?
Halte dich nicht mit Dingen auf, die du nicht verstehst.
Schlage keine unbekannten Wörter nach und grabe nicht tiefer.
Das alles kostet dich Zeit und du verlierst den Gesamtüberblick über das Buch.
Lies einfach drüber weg und geh weiter.
Konzentrier dich auf das, was du verstehst und nicht auf das, was du nicht verstanden hast:
Pay attention to what you can understand and do not be stopped by what you cannot immediately grasp.
Wenn du dich von diesen Phrasen, Seiten und Themen aufhalten lässt, bist du verloren.
Mach stattdessen das hier:
Lies das Buch in einem Stück durch.
Markiere die Dinge, die du nicht verstanden hast. Schreibe deine Fragen an den Rand und verweise auf die Sachen, die du recherchieren musst.
Nachdem du es gelesen hast, bist du vorbereitet für den zweiten Durchgang:
Die meisten offenen Fragen klären sich von selbst, weil der Autor im Verlauf des Buches darauf eingegangen ist oder er führt seine Gedanken weiter aus.
Selbst wenn du nur die Hälfte des Buches verstanden hast, ist es besser, als wenn du für immer bei der ersten schwierigen Passage stecken geblieben bist.
(Tipp: Das Gleiche gilt auch fürs Schreiben. Hier sind 9 Tipps, um schneller zu schreiben)
3. So steigerst du sofort dein Lesetempo
Jeder kennt es:
Du liest einige Zeilen im Buch.
Plötzlich merkst du, wie deine Augen zwischen den Zeilen springen und verwirrt das Ende vom Satz suchen.
Danach gehst du wieder zurück zum Anfang und liest die letzten 3 Zeilen erneut.
Die Folge?
Der Lesefluss ist weg.
Woran liegt es?
Beim Lesen sind unsere Augen nicht so schnell wie unser Gehirn:
The mind, that astounding instrument, can grasp a sentence or even a paragraph at a glance – if only the eyes will provide it with the information it needs.
Auch wenn die Augen anfangs zu langsam sind, kannst du sie trainieren.
Es gibt eine einfache Technik.
Wenn du sie gelernt hast, lesen deine Augen genau so schnell, wie dein Gehirn es fordert.
Wie funktioniert diese Technik?
Benutze beim Lesen deine Finger als eine Art „Lesepointer“ – nur mit einer kleinen, wichtigen Änderung:
Bewege deinen Finger etwas schneller, als es für deine Augen bequem ist.
Mit der Zeit gewöhnen sich deine Augen an dieses Tempo und halten mit deinem Finger mit.
Aber das ist nicht alles:
Der Finger erhöht nicht nur dein Tempo – sondern auch deine Konzentration.
Kurz:
Du liest mehr in kürzerer Zeit UND verstehst mehr.
Wieso?
Solange du deinem Finger folgst, ist es schwieriger für dich, deine Gedanken schweifen zu lassen oder die Zeilen aus den Augen zu verlieren:
As long es you are following your hand it is harder to fall asleep, to daydream, to let your mind wander.
4. Du musst dich mit dem Autor unterhalten
Die meisten Autoren verweisen auf eine Kontaktmöglichkeit in Ihren Büchern.
Darüber kannst du Ihnen schreiben, wie gut ihr Buch ist.
Oder wie bescheiden.
Spaß bei Seite – du sollst den Autor weder anrufen noch ihm eine Mail schreiben.
Reading a book should be a conversation between you and the author.
Was ist damit gemeint?
Unterstreiche wichtige Wörter, Statements oder schreibe dir Fragen auf, die in deinem Hinterkopf aufpoppen.
Notizen und Markierungen helfen dir nicht nur wach zu bleiben und aktiv zu lesen, sondern geben dir ein tieferes Verständnis über das Buch.
Es hilft dir, die Gedanken des Autors besser zu begreifen, wenn du sie mit deinen eigenen Worten niederschreibst.
Deshalb schreiben die Autoren von „How to Read a Book“, dass du erst dann wirklich liest, wenn du einen Marker und einen Stift zur Hand hast, um dir Notizen zu machen.
Marking a book is literally an expression of your differences or your agreements with the author. It is the highest respect you can pay him.
Wie hältst du eine lebendige Unterhaltung mit einem Buch?
Kapitel 5 geht präzise auf die Frage ein.
Wenn du das gelesen hast, wirst du mit Stift und Marker besser umgehen als ein Cristiano Ronaldo mit dem Fußball.
Aber so viel sei gesagt:
Oben, unten, links und rechts gibt es immer einen weißen Rand im Buch.
Wenn du das Buch fertig hast und der Rand immer noch weiß ist, hast du dich nicht mit dem Autor unterhalten.
5. Die wichtigste Regel des analytischen Lesens
Im Buch präsentieren die Autoren 8 Regeln des analytischen Lesens.
Und neulich habe ich ein Buch gelesen, das schwierig zu lesen ist.
Warum?
Weil der Autor neben vielen neuen Konzepten und Ideen, die man sonst nirgendwo liest, auch viele neue Wörter erfindet und alten Wörtern neue Bedeutungen gibt.
Da qualmt auch beim erfahrensten Leser die Birne.
Doch damit dir das nicht passiert, gibt es die 5. Regel:
Find the important words and through them come to terms with the author.
Um die Botschaft des Autors zu verstehen, musst du mit ihm auf denselben Nenner kommen.
Mit anderen Worten:
Die meisten Wörter sind mehrdeutig und nicht immer versteht der Leser ein Wort so, wie der Autor es gemeint hat.
Du als Leser musst diese wichtigen Wörter, denen der Autor eine besondere Bedeutung gibt, identifizieren.
Wie erkennst du wichtige Wörter?
Manchmal nennt sie dir der Autor selbst.
Hier ist ein Beispiel:
To say what the whole book is about is not the same as saying what kind of book it is. The word ‚about‘ may be misleading here. In one sense, a book is about a certain type of subject matter, which it treats in a certain way. If youn know this, you know what kind of book it is. But there is another, more colloquial sense of ‚about‘.
Um ein Buch zu verstehen, musst du verstehen, welche Bedeutung der Autor den Wörtern gibt, die er schreibt.
Wie identifizierst du diese Wörter und wie findest du die Bedeutung heraus, die der Autor in diese Wörter hineinlegte?
Die kurze Variante ist:
Manchmal markiert der Autor wichtige Wörter, schreibt sie kursiv oder dick.
Die lange, ausführliche Anleitung dazu findest du im Buch auf 12 Seiten.
Es ist viel, aber lohnt sich.
6. Die richtige Art, ein Buch zu lesen
Um ein Buch so zu lesen, dass du es verstehst, gibt es nur einen Weg.
Deshalb mache ich es so kurz wie möglich:
Ask questions while you read – questions that you yourself must try to answer in the course of reading. That should never be forgotten.
Wenn du beim Lesen Fragen stellst, ist es so, als würdest du dein Buch nach dem richtigen Weg fragen.
Wenn du fragst, führt dich die Antwort an dein Ziel.
Wenn du nicht fragst, irrst du umher, ohne jemals irgendwo anzukommen.
Aber welche Fragen solltest du deinem Buch stellen?
Hier sind 4 grundlegende Fragen:
- Worum geht es in dem Buch im Ganzen?
- Was wird im Detail gesagt und wie?
- Sind die Informationen, die der Autor nennt, wahr oder nicht?
- Welche Informationen sind wichtig?
Das sind allgemeine Fragen, die dir zu einem besseren Verständnis helfen.
Im Verlauf des Buchs gehen die Autoren immer wieder darauf ein, dass du dem Buch spezifische Fragen stellen musst – abhängig von deinem Leseziel.
If you have the habit of asking a book questions as you read, you are a better reader than if you do not.
Fragen ist eine hohe Kunst des Lebens. Hier sind weitere Lebensweisheiten für dich, die dich im Leben weiterbringen.
7. Nicht alles, was der Autor schreibt, ist wichtig
Kennst du Menschen, die monatelang EIN Buch lesen?
Meistens sieht das „Lesen“ so aus:
Sie fangen ein Buch an und kommen in den ersten Wochen bis zur Hälfte.
Danach wird es auf die Kommode gelegt und monatelang nicht angefasst, weil die meisten Bücher sich ab der Hälfte ziehen und wiederholen.
Wenn du dann einen solchen Menschen fragst, warum er nicht ein anderes Buch stattdessen nimmt oder einige Seiten überspringt, kommt meistens die gleiche Antwort:
„Ich möchte alles lesen, was der Autor schreibt.“
Das ist eine blöde Idee.
Hier ist warum:
There are many paragraphs in any book that do not express an argument at all – perhaps not even part of one. It hardly needs to be said that they should be read rather quickly.
Mit anderen Worten:
Der Autor schreibt, ohne etwas Neues zu sagen.
Deshalb kannst du oft Sätze, Seiten, Abschnitte oder ganze Kapitel überspringen.
Mach es auch, sonst verwandelt sich das Buch in einen Sumpf, aus dem du nicht mehr rauskommst.
Not all the words an author uses are important. Better than that, you can be sure that most of his words are not.
Der Autor John Steinbeck sagte:
„Wenn einem Autor der Atem ausgeht, werden die Sätze nicht kürzer, sondern länger.“
Hier sind übrigens weitere Zitate über das Schreiben.
Was jetzt?
„How to read a book“ ist der falsche Titel.
Passender wäre der Titel:
„How to read philosophy and classics“.
Warum sage ich das?
Dazu müsstest du auf die letzten Seiten blättern und dir die empfohlene Leseliste angucken.
So sieht sie aus:
Wenn die Liste dich anspricht und du Bücher verstehen möchtest, die älter als der Buchdruck sind, ist „How To Read A Book“ ein Must-Read für dich.
Aber auch wenn du grundsätzlich schneller lesen möchtest, gleichzeitig aber auch mehr verstehen und anwenden möchtest, solltest du das Buch lesen.
Das Buch bietet außerdem eine Menge Schätze, die ich hier nicht aufgelistet habe.
Hier sind einige Beispiele:
- 4 Level des Lesens – vom Grundschulniveau (Mehrheit der Leser) bis zum analytischen Leser
- Warum „zwischen den Zeilen lesen“ ausgelutscht ist und „wie du zwischen den Zeilen schreiben“ solltest, um den größt möglichen Wert aus jedem Buch zu schöpfen
- 3 verschiedene Arten, sich Notizen zu machen, abhängig vom Ziel und Level des Lesens
- Was du von dem Titel eines Buchs lernen kannst und wie du es in Kategorien einordnen kannst
- Wie du ein Buch gliederst und strukturierst und welche Vorteile es dir beim Lesen bringt
- Wie du die wichtigen Wörter, Sätze und Aussagen im Buch von den Unwichtigen unterscheiden kannst
Wenn du ein besserer Leser sein willst, der seine Zeit beim Lesen nicht einfach vergeudet, sondern investiert, solltest du das Buch lesen.
Aber sei auch gewarnt: Wie Mortimer und van Doren schon selbst schreiben:
Nicht alles, was in einem Buch steht, ist wichtig.
Nun zu dir:
Welche Diamanten und Schätze hast du aus diesem Buch für dich gewonnen?
Schreib es in die Kommentare.
PS:
Meine abschließende und ungefilterte Meinung zu dem Buch findest du im Kommentarbereich.
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Ich habe 2 Anläufe gebraucht, um das Buch zu lesen.
Beim ersten Mal habe ich es nach rund 8 Seiten zurück ins Regal geschmissen, weil mich der Schreibstil extrem aufgeregt hat.
Die Autoren gehen einfach viel zu detailliert, viel zu tief auf Einzelheiten ein, die mich als Leser überhaupt nicht interessieren.
Es wie in der Schule:
Das meiste brauchst du zwar nicht, musst es aber trotzdem lernen.
Das meiste ist zwar unwichtig, trotzdem schreiben es dir Autoren rein.
Die knapp 400 Seiten hätten die Autoren locker auf 100 Seiten kürzen können, wenn sie sich kurz und deutlich gefasst hätten.
Stattdessen erklären sie immer wieder, was sie mit den Worten, die sie benutzt haben, meinten – so etwas darfst du als Autor nicht machen.
Wenn der Leser deinen Satz nicht verstanden hat, dann schreibst du den Satz um. Dich die Autoren hängen 5 weitere Sätze dran, die den ersten Satz erklären.
Das nervt mit der Zeit, weil du irgendwann nur noch mit der Einstellung liest:
Kommt endlich auf den Punkt.
Was gibt es noch zu sagen?
Das Buch wurde vor knapp 80 Jahren publiziert und so fühlt es sich auch an:
Damals wurden Bücher für eine kleine, elitäre Gruppe geschrieben, die lesen konnte und das nötige Geld für gedruckte Bücher hatte.
Erst 1935 kamen die ersten Taschenbücher vom Penguin Verlag und ermöglichte dein „einfachen“ Leuten, für Centbeträge Bücher zu kaufen.
Weil es damals aber keine „einfachen“ Bücher gab, sondern überwiegend Klassiker und Zungenbrecher, hatten sich wohl Adler und van Doren gedacht, eine Anleitung zu schreiben, wie man solche Bücher liest.
Vielleicht täusche ich mich auch – aber genauso liest und fühlt sich das Buch an, wenn du es liest.
Unterm Strich muss ich sagen, dass der Schreibstil trockener als ein Furz in der Wüste ist, doch einige der darin enthaltenen Lektionen wirken wie eine Oase, die man nicht einfach ignorieren kann.
Auch wenn des Buch den Anschein hat, nicht gelesen werden zu wollen, empfehle ich dir genau das:
Nimm die Herausforderung an und lies es.
Es wird dich zu einem besseren Leser machen.
Hi Alex,
vielen Dank für die Buchrezension, die mich neugierig gemacht hat.
Mit dem Buch geht es mir ähnlich. Es liegt seit 3 Tagen rum, weil ich mit dem Satzbau nicht klar komme. Viel zu kompliziert und sperrig.
Ich werde mir das Buch aber trotzdem zu Gemüte führen. Die langfristigen Benefits sind ja um einiges größer, als die kurzfristige Wut über Schachtelsätze, die über 5 Zeilen gehen.
Viele Grüße
Jan
Hi Jan,
in meinem Fall lag das Buch über ein halbes Jahr lang im Buchregal.
Nachdem du einige Seiten gelesen hast, kommst du leichter in den Flow von diesem Buch (wenn es überhaupt einen Flow hat).
Du kriegst ein besseres Gefühl dafür, welche Sätze relevante und praktische Tipps haben, und welche Sätze mit nebensächlichen Informationen gestopft sind.
Sobald du das Muster raus hast, kannst du dich auf die wertvollen Lektionen darin fokussieren – und die machen Spaß zu lesen, weil du das meiste sofort umsetzen kannst.
Viel Erfolg.
🙂
Was ich mir bei jedem Buch angewöhnt habe, das ich lese:
Notizen machen.
Und zwar NICHT im Buch, sondern in mein Ideen-Buch. Wenn ich dann mal eine Idee brauche, dann stöbere ich in meinem Ideen-Buch und finde eine passende Idee aus einem bestimmten Buch.
Und zack.
Ende der Schreibblockade.
LG, Walter
Danke für den Artikel. Hat mich daran erinnert wie ich lesen gelernt habe. Eigentlich hab ich gem. deiner Zusammenfassung schon immer alles richtig gemacht. Nur wurde es von den Lehrenden damals als nicht konform angesehen. Z.B. lesen mit Finger: ein no go!
Wer weiss, wie schnell ich heute lesen würde, wäre es mir damals nicht verboten worden.
Und im Gegensatz zu Walter sehen bei mir die Bücher verkritzelt aus. Ich brauch alle Gedanken und Texte an einem Ort.
In total: well done!
Danke für deinen Kommentar Anette.
Ich verstehe auch nicht, warum das Lesen mit dem Finger verboten wird… Wahrscheinlich weil es „kindlich“ aussieht und wir Deutschen immer seriös aussehen müssen ?
LG, Walter
Hi Annette,
dass Mit-Dem-Finger-Lesen ein No Go haben mir die Deutschlehrer (und Sitznachbarn) auch eingetrichtert.
Was für eine Verschwendung von Potenzial.
Aber ich habe wieder angefangen mit dem Finger zu lesen und tatsächlich:
Die Geschwindigkeit hat sich erhöht, die Konzentration verbessert und ich kann mehr Informationen behalten.
Grüße,
Alex
🙂
Moin!
Toller Artikel:
Früher hatte ich mich auch sehr dafür interessiert und damals folgende Bücher gelesen:
Wolfgang Zielke:
Seine beiden: „Schneller lesen Bücher“ (Theorie und Praxis) sowie „Moderne Gedächtnisschulung“
Sind gut geschrieben, nicht komplex oder so. Bin von etwa 100 Wörtern auf fast 600 Wörtern pro Minute gekommen (Das Praxisbuch enthält entsprechende Tests)
Frederik Bodmer:
„Die Sprachen der Welt“ vor allem die Schlüssel“Wörter“-Liste aus Latein und Griechisch.
Nun gut. Etwas laaaang. Aber die Listen im Anhang und wie man acht Sprachen leicht parallel lernen kann, hat mir tiefere Erkenntnisse gebracht.
Lieber Walter,
Danke nochmals für Deinen super Artikel!
Anscheinend habe ich als Jungedlicher doch nicht so viel verkehrt gemacht! 😉
Beste Grüße
Jörg
Guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr 2022
Danke. Dir auch.
LG, Walter