„Niemand, der seine Arbeit tatsächlich versteht, würde sich einen Experten nennen.“
– Henry Ford
Manchmal ist das Leben ziemlich unfair:
Wieso verdienen andere für die gleiche Tätigkeit das Doppelte?
Wieso machen die oberen 10 Prozent mehr Geld als die restlichen 90 Prozent?
Wieso schreiben einige 3 Bücher im Jahr und andere nicht mal ein Buch in 30 Jahren?
Wieso?
Weil die oberen 10 Prozent eine Sache verstanden haben.
Es sind Menschen wie Albert Einstein, Benjamin Franklin, Henry Ford und Wolfgang Amadeus Mozart.
Sie alle haben ein Level erreicht, das sie zu Legenden gemacht hat. Ein Level, das so hoch ist, dass man denkt, sie hätten 30 Stunden am Tag, sieben Gehirne oder magische Kräfte beim Pupsen gehabt.
Das Geheimnis des Erfolgs
Dabei haben sie einfach nur eins getan: Sie haben eine Sache gemeistert.
Diese Meisterschaft wurde ihnen nicht in die Wiege gelegt, sondern ist das Ergebnis eines Prozesses.
Und genau diesen Prozess möchte ich dir heute verraten.
Ich denke nicht, dass ich bereits ein Meister bin. Aber ich strebe danach, einer zu werden – und zwar im Schreiben.
Diesen Beitrag schreibe ich somit für dich und mich.
Robert Greene hat in seinem Buch Mastery* (auf Deutsch: Perfekt!*) die großen Meister untersucht und ich habe für dich die wichtigsten Punkte auf dem Weg zur Meisterschaft gefiltert.
Hier sind sie:
Die 8 Prinzipien auf dem Weg zur Meisterschaft
1) Lernen ist wertvoller als Geld
Benjamin Franklin nahm einen Job in einer Druckerei an, obwohl dieser schlecht bezahlt war.
Warum?
Weil er Schriftsteller werden wollte.
Die Druckerei ermöglichte es ihm, so nah wie möglich an der Quelle zu sein (damals war es nicht leicht, an Bücher zu kommen) und das Buch- und Zeitungsbusiness von Innen zu verstehen.
Dieses Wissen war Franklin wichtiger als Geld und diese Einstellung machte ihn schließlich zu einem der wichtigsten Denker und Politiker des 18. Jahrhunderts.
Sein Schreibstil wurde so gut, dass ihm der Vizegouverneur von Pennsylvania beim Aufbau einer eigenen Druckerei helfen wollte – nachdem er nur einen Brief von Franklin gelesen hatte.
Ein Brief reichte aus. Es war der Brief eines Meisters.
Benjamin Franklin hatte so viel Zeit in das Schreiben und Lesen gesteckt, dass er so gut war, dass ihm das Geld zufloss. Der Erfolg verfolgte ihn förmlich.
Das Gegenteil ist bei erfolglosen Menschen der Fall: Sie nehmen den Job, der das meiste Geld bietet, nehmen den höchsten Kredit auf, den sie kriegen können und leben den Rest ihres Lebens auf einem Level der Mittelmäßigkeit – zum Lernen haben sie dann keine Zeit mehr.
Außerdem können sie es sich nicht leisten, zu lernen. Sie müssen ja den Kredit abbezahlen…
Wenn du nicht in diesem Mittelschicht-Sumpf vergammeln möchtest, dann stelle das Lernen über das Verdienen – bis du ein Meister in einer Sache geworden bist.
Danach kannst du den Hebel umschalten und auf „Geld-Verdienen-Modus“ wechseln.
So war es bei mir mit dem Schreiben. Mit meinem Blog Schreibsuchti.de habe ich die ersten Jahre nichts verdient. Keinen Cent.
Heute habe ich tausende von Lesern und wenn ich Geld brauche, dann schalte ich einfach den Hebel um und schreibe eine Mail. Dann bin ich innerhalb einer Woche wieder ausgebucht.
Wenn du erstmal Meister deiner Nische bist, dann musst du das Geld nicht mehr suchen.
Es wird dich finden.
2) Wähle den unbequemen Weg
„Zwei Straßen teilten sich im Wald und ich –
Ich nahm den schmalen Pfad,
Und das war der entscheidende Unterschied.“– Robert Frost
Alle gewöhnlichen Menschen haben eins gemeinsam: Sie sind bequem.
Wenn man mit dem Auto zur Arbeit fahren kann, warum sollte man das Fahrrad nehmen?
Wenn man doch 3.000 Euro mit Stempeln und Kaffeetrinken im Rathaus verdienen kann, wozu ein riskantes Unternehmen gründen?
Warum sollte ich morgens vor der Arbeit noch Joggen gehen, wenn es doch im Bett so warm und kuschelig ist?
Gewöhnliche Menschen haben darauf keine Antwort. Bequemlichkeit ist für sie das Maß aller Dinge.
Meister tun genau das Gegenteil: Sie wählen freiwillig den unbequemen Weg.
Elon Musk hätte einfach ein Hybrid-Auto bauen können: Ein Mischling aus Elektro-Auto und Benziner.
Alle anderen Autohersteller wählten diesen Ansatz, weil er einfacher in der Umsetzung ist.
Nicht so Elon Musk. Er ging den radikalen Weg, ohne Kompromisse.
Der Ergebnis: Sein Elektro-Auto ist mit Abstand das wohl beste Elektro-Auto auf dem Markt.
Elon Musk ging nicht den leichten Weg – er ging den richtigen Weg – egal wie schmal er auch war.
(Ich empfehle dir, seine Biografie zu lesen*. Spannender als ein Krimi.)
3) Sei wie ein Kind
Schule aus, Gehirn aus.
Diesem Motto folgt ein Großteil unserer Gesellschaft. Nach der „offiziellen Ausbildung“ wie Uni oder Schule lernt kaum noch jemand dazu.
Ganz im Gegenteil: Sie bezeichnen sich als „Experten“, ziehen einen Anzug und eine Maske des Alleswissers an.
Böser Fehler.
Wer denkt, dass er alles weiß, der weiß garnichts. Das wusste auch schon Sokrates.
Anstatt zu denken, dass wir alles wissen, sollten wir uns wie die großen Meister verhalten: wie Kinder.
Wahrhaft erfolgreiche Menschen lernen immer dazu. Sie nehmen eine demütige Haltung des Lernenden ein und sehen sich selbst nie als Meister.
„Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.“
– Sokrates
Kinder sind neugierig, stellen immer Fragen und bleiben immer hungrig nach Wissen.
Ohne diese Haltung, kann man kein Meister seines Fachs werden.
4) Vertraue dem Prozess
Erfolg ist kein Ereignis – Erfolg ist ein Prozess.
Fleiß und Entschlossenheit schlagen Talent und Begabung.
Immer.
Die Frage ist nur: wann?
Meister wissen das und entwickeln deshalb einen Prozess. Sie konzentrieren sich nicht auf pompöse Ereignisse wie den Verkauf eines Unternehmens für 30 Milliarden Dollar.
Sie konzentrieren sich auf den Prozess.
Sie tun jeden Tag einen Schritt, um ihrem Ziel näher zu kommen.
Arme Menschen lieben Events – sie lieben die Lotterie, „plötzliche“ Promis und Menschen, die über Nacht reich werden.
Wer an den schnellen Erfolg glaubt, der bleibt für immer erfolglos.
Wer an harte Arbeit glaubt, der wird erfolgreich werden – die Frage ist nur:
Wann?
Meister können mit dieser Ungewissheit leben.
Sie wissen: Der Moment wird kommen.
„Wir sind, was wir wiederholt tun. Daher ist Exzellenz kein einmaliger Akt, sondern eine Gewohnheit.“
– Aristoteles
5) Tritt dem Schmerz entgegen
Verlierer haben eine Angewohnheit: Sie laufen weg.
Vom Schmerz.
Sei es im Sport, im Business oder in der Familie: Erfolglose Menschen meiden immer den Schmerz.
Unangenehme Gespräche, unangenehme Aufgaben, unangenehme Gefühle – das alles wird aufgeschoben bis zum bitteren Ende.
Wahre Meister hingegen tun genau dies: Sie suchen den Schmerz.
Der Weltklasseboxer Muhammad Ali wurde mal gefragt, wie viele Sit-Ups er schaffe.
Seine Antwort:
„Ich zähle meine Sit-Ups nicht. Ich fange erst an zu zählen, wenn es weh tut. Denn das sind die einzigen Sit-Ups die zählen.“
Der Schriftsteller John Keats* entwickelte ein eigenes Übungskonzept, bei dem er bewusst die Dinge übte, die er nicht gut konnte.
Er trainierte gegen seine Neigung – und das machte den Unterschied.
Schmerz ist vorübergehend. Triumph ist ewig. Klick um zu Tweeten6) Liebe das Scheitern
Henry Fords erste Firma scheiterte.
Die zweite auch.
Selten ist der erste Entwurf eines Buches exzellent. Ganz im Gegenteil: Er ähnelt einem Haufen Hundekacke mit Sahne.
Davor haben wir alle Angst.
Wir fürchten uns, etwas zu veröffentlichen, dass nicht perfekt ist.
Dabei kenne ich nur ein perfektes Buch: Es ist das unsichtbare Buch, das vom fliegenden Ponny auf dem Regenbogen geschrieben wurde…
Es gibt kein perfektes Buch.
Stephen Kings Roman „Carrie“ wurde 30 Mal abgelehnt.
30 Mal!
Die Meisten von uns vertragen nicht mal ein einziges Nein. King steckte 30 davon ein.
Wer Angst hat vor einem „Nein“, der wird niemals das „Ja“ bekommen, um sein Ziel zu erreichen.
Scheitern ist nicht schlimm. Schlimm ist, es niemals versucht zu haben.
Dazu gibt es auch eine interessante Lebensweisheit von Aristoteles:
Es gibt nur einen Weg, um Kritik zu vermeiden: Nichts tun, nichts sagen, nichts sein.
7) Schaue hinter die Kulissen
Viele von uns tun im Berufsleben das, was man uns gesagt hat.
Drücke diesen Knopf.
Schreibe diesen Brief.
Berechne das hier.
Das ist auch nicht falsch, wenn man sich in der Phase des Lehrlings befindet. Der Lehrling lernt hauptsächlich durch nachahmen.
Als Schreibcoach empfehle ich auch vielen Textern, am Anfang einfach nur abzuschreiben.
So lernt, was funktioniert.
Was man allerdings nicht lernt, ist das „wie“.
Und Meister sind die, die nicht nur wissen, dass etwas funktioniert, sondern auch wissen, wie es funktioniert.
Sie kennen die ganzen Details hinter den Abläufen.
Ein mittelmäßiger Werbetexter schreibt und hofft, dass er gute Ergebnisse bekommt.
Ein Meister weiß, dass der gute Ergebnisse bekommt, weil er weiß, wie die Kunden ticken – und wie jedes einzelne Wort wirkt.
Diese Zusammenhänge wollen viele Menschen nicht lernen.
Der Knopf funktioniert doch, wozu die Maschine aufschrauben und schauen, was passiert? So denken mittelmäßige Menschen.
Meister schrauben das Ding auf und nehmen es auseinander.
Sie wollen wissen, wie etwas funktioniert.
8) Der Kreislauf des Ausprobierens
Paul Grayham gründete YCombinator eher aus Zufall.
Als er anfing, da hatte er keinen „Masterplan“ im Kopf. Er probierte aus, verbesserte, passte an, lernte daraus und probierte wieder aus.
Diesen Kreislauf sind alle Meister durchgegangen.
Thomas A. Edison suchte nach dem richtigen Material für die Glühbirne. Sein Fazit:
„Ich habe nicht versagt. Ich habe 10.000 Wege gefunden, wie etwas nicht funktioniert.“
Er probierte aus, lernte und verbesserte.
Immer wieder.
Erfolglose Menschen wollen immer ein „Erfolgsrezept“. Sie wollen einen gepflasterten Weg, den sie einfach nachgehen müssen, um am Ziel anzukommen. Diesen Weg gibt es aber nicht.
Stattdessen gibt es Prinzipien, die zum Erfolg führen. Alle 13 Prinzipien des Erfolgs findest du übrigens im Buch von Napoelon Hill: Denke nach und werde reich*.
Es gibt keine Abkürzungen
Auf dem Weg zur Meisterschaft gibt es keine Abkürzungen. Es gibt auch keinen vorgefertigten Weg, den man einfach gehen muss.
Es gibt dafür Prinzipien und Gesetze, die dich zur Meisterschaft führen.
Wenn du die obigen Prinzipien befolgst, dann wirst du gar keine andere Wahl haben: du wirst erfolgreich werden.
Als Meister musst du dem Erfolg nicht hinterherlaufen.
Er wird dich finden.
(Links mit * sind Affiliate-Links)
- Wann ist ein Mann ein Mann? - 25. September 2023
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- Wie du Probleme löst wie ein Mann - 15. August 2023
Weise Worte und wahre, sehr mutige dazu
Danke Anja.
Ich hoffe, sie konnten dein Leben ein Stück weit bereichern.
LG Walter
Lieber Walter,
toller und inspierender Artikel mit einigen Methoden, die mich heute sehr klar erreicht haben. Wunderbar geschrieben (ich mag das Bild mit dem Pony sehr).
So, und ich tue ich die Sache, die getan werden muss: Ich lese meinen Artikel Korrektur, damit wie jeden Samstag neu auf meinem Blog von mir geliefert wird.
Liebe Grüße
Claudia
Verehrter Walter,
vielen Dank für den Artikel!
Er motiviert mich, weiter meine Ziele zu verfolgen.
Beste Grüße
Benjamin Maul
Gerne,
Bin sehr froh, wenn ich dich auf deiner Reise einen Schritt weiterbringen konnte.
LG, Walter
So ein inspirierender Artikel, tolle Beispiele – passt auch wunderbar zu meinen Themen. Denn er zeigt den Unterschied zwischen Zufriedenheit und Glück. Zufrieden ist, wer einen guten Job hat und nach verdientem Feierabend gemütlich auf der Couch chillt. Glücklich wird, wer sich Ziele setzt und keine Angst vor dem Versagen hat.
Vielen Dank, Walter!
Gerne Lothar,
Danke dir für deinen Kommentar, den ich so unterschreiben kann 🙂
LG, Walter