
Alle scheiterten.
Viele kluge und gebildete Männer versuchten es immer wieder, aber ohne Erfolg.
Die Aufgabe?
Sie sollten den gordischen Knoten lösen.
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Ein Knoten, der so komplex war, dass selbst die besten Denker der Antike nicht dahinter kamen, wie die Seile miteinander verknotet waren.
Die Legende besagte:
Wer es schaffte, diesen Knoten zu lösen, der würde über ganz Asien herrschen.
Doch es war zum Haare raufen. Egal wie viele Menschen sich an dem Rätsel versuchten, sie konnten es nicht knacken.
Dieser "gordische Knoten" erinnert mich sehr stark an unsere heutige Zeit: Alles ist verwoben, verstrickt und komplex.
Wir wünschen uns oft die "guten alten Zeiten" zurück, weil die Welt damals noch einfach war. Es gab keine komplexen Knoten zu lösen. Man durfte einfach nur fleißig arbeiten, den Garten pflegen und mit der Familie das Wochenende genießen.
Wo sind diese einfachen Zeiten hin?
Warum fühlt sich unser heutiger Alltag so komplex wie der gordische Knoten an?
Sollten die ganzen iPhones, Amazons und Facebooks dieser Welt uns nicht das Leben erleichtern?
Stattdessen wird das Leben immer schneller, komplexer und anstrengender.
Warum?
Ich bin kein Psychologe. Auch kein Soziologe. Ich bin einfach nur ein vierfacher Familienvater, der ein Schreibbusiness mit zwei Mitarbeitern führt.
Mein Antwort auf diese Frage ist diese:
Früher war das Leben wie ein Kampf gegen Drachen. So wie Siegfried der Drachentöter machte man sich auf, die drei großen Probleme des Lebens zu lösen. Nach der Maslowschen Bedürfnispyramide sind das: Hunger, Gefahr und Soziale Bindung.
Waren diese Probleme gelöst, also diese drei Drachen besiegt, dann zählte man sich zu den Glücklichen.
Sprich: Hatte man genug zu essen, ein Dach über dem Kopf, einen sicheren Job und eine Familie, dann war das Leben "gut".
Ich wurde dagegen in eine Welt geboren, in der diese drei Grundbedürfnisse schon erfüllt waren.
Ich habe also keine Drachen, die ich besiegen muss.
Stattdessen kämpfe ich gegen einen viel komplexeren Feind: einen Schwarm aus Fruchtfliegen.
Du kennst sie bestimmt: Diese kleinen Viecher, die sich in deiner Küche ausbreiten, wenn du faules Obst zu lange herumliegen lässt. Diese Fruchtfliegen vermehren sich schneller als du zählen kannst und du kannst sie nicht mit der Fliegenklatsche umbringen, weil sie zu klein sind.
Deshalb fühlt sich unser Leben heute komplexer und anstrengender an: Wir kämpfen nicht gegen Drachen, sondern gegen Fruchtfliegen, die so klein sind, dass wir sie gar nicht zu fassen bekommen.
Und so sind viele "Probleme" in unserem Leben so klein, dass wir sie kaum packen können. Und das stresst uns.
Wir erleben täglich einen "Tod durch tausend Stiche":
- Im Kindergarten müssen 2,50 € für den Weckmann abgegeben werden.
- Die Mathehausaufgaben müssen noch kontrolliert werden.
- Der Sohn braucht eine neue Trainingshose für den Sport.
- Ach ja, Sport. Der Trainier hat zur Elternversammlung gerufen.
- Elternversammlung? Stimmt. Nächste Woche Donnerstag in der Schule.
- Vorher noch Evaluierungsgespräch im Kindergarten.
- 7 Chat-Gruppen, die wieder über neue Ideen abstimmen
- 3 Freunde, die mir Fotos schicken und mit denen ich das nächste Reiseziel abstimmen muss
- 25 unbeantwortete E-Mails warten im PC auf dich.
- Auf dem Schreibtisch warten 3 ungeöffnete Briefe.
Du merkst:
Wir sind keine Drachentöter mehr. Wir sind Jongleure.
Wir sind Knotenlöser, die vor dem gordischen Knoten sitzen und wie diese Seile in ständiger Anspannung leben.
Was ist de Lösung?
Der Sage nach kam Alexander der Große und löste den gordischen Knoten auf seine Art:
Der schlug die Seile einfach mit seinem Schwert durch.
Zack.
Ganz pragmatisch.
Mit anderen Worten:
Alexander der Große weigerte sich, das Spiel nach den Regeln der Gesellschaft zu spielen und machte seine eigenen Regeln.
Er hatte keine Lust sich im Spinnennetz der Komplexität zu verstricken.
Und wenn du dich nach einem einfachen – und damit lebendigem – Leben sehnst, dann solltest du wie Alexander der Große einen Schlussstrich ziehen.
Hör auf, die Fruchtfliegen zu jagen. Du kannst sie nicht alle einfangen.
Entferne das Obst.
Dann verschwinden die Fruchtfliegen wie von selbst, weil sie aushungern.
Wie sieht das konkret aus?
Darüber werde ich in den nächsten Artikeln schreiben.
Es sind Techniken, die mir geholfen haben, die Fruchtfliegen des Lebens loszuwerden.
Und wieder Herr meiner Zeit, meiner Energie und damit meines Lebens zu werden.
Seitdem ich die Fruchtfliegen losgeworden bin, liebe ich Montage und gehe gerne zur Arbeit. Ich habe viel Zeit, Ruhe und Muße, die Dinge zu tun, die mir wichtig sind.
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Sei großartig,
Dein Walter
PS
Ich verrate dir, was bei mir funktioniert hat. Wenn du willst, probiere es auch bei dir aus. Ich verbreite keine Dogmen, sondern Erfahrungen. Wenn dir eine Methode nicht gefällt, dann ist das voll OK. Mein Ziel ist es, mit dir mögliche Lösungen zu teilen. Ob du sie umsetzt liegt ganz bei dir 🙂
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Und warum muss man das alles mitmachen?
Gute Frage Susanne.
Das habe ich mich damals auch gefragt.
Warum muss ich unbedingt Mo-Fr und 09-17 Uhr arbeiten?
In einem Job, den ich nicht leiden kann?
Deshalb habe ich mich dazu entschieden, mein eigenes Schreibbusiness zu bauen und nach meinen Regeln zu leben 🙂
LG, Walter
Erfrischend pragmatisch, sympathisch und authentisch. Macht Lesefreude und setzt Impulse, DANKEschön.
Das einFache mag zwar nicht immer genial sein, doch ist das Geniale stets einFach.
Sehr gerne 🙂
Ja, die Technik soll uns eigentlich das Leben erleichtern. Tut sie zwar auch, aber von hintenrum kommt immer irgendein Pferdefuß, der das alles zunichte macht.
Man könnte sogar sagen, wir sind Sklaven der Technik. Also nicht die Technik dient uns, sondern wir ihr …
Irgendwie muss man sich von dem ganzen Kram abkoppeln und nach seinen eigenen Regeln spielen. Ich hoffe stark, dass du da gute Lösungen bringst, denn mit dem Schwert nach Fruchtfliegen schlagen, bringt auch wenig 😉
Hallo Kay,
Lass dich überraschen.
Ich habe einen Ansatz schon angedeutet:
Schlage nicht nach Fruchtfliegen.
Entferne das Obst 😉
LG, Walter
Lieber Walter, klar und eindringlich formuliert.
„Schlage nicht nach Fruchtfliegen. Entferne das Obst.“ Das eignet sich auch als Lebensmotto. Denn den Lebenskampf mit den Fruchtfliegen kann ich nicht gewinnen…
So ist es 🙂
Von Herzen danke, für die WERTvollen Inspirationen!!!
Sehr gerne Manuela 🙂
Ich denke, der gordische Knoten besteht darin, dass wir Maschinen statt Kinder machen. Dadurch leben wir nach fremden Regeln – denen der Maschinen (die übrigens lebendig sind, Kreaturen der Hölle) – und nicht mehr nach unseren ureigenen Regeln. Daher all die Probleme. Mein Traum ist eine Welt ohne Maschinen, mein Traumberuf Maschinenverschrotterin (ab und zack in Vulkanschlote und runter in die Erde, wo das Material herkam!). Wir dürfen aus der aktuellen atomaren Industrie-, Maschinen- und Roboter-Hölle aussteigen, denn darin erleben wir nur noch Niederlagen und sterben erst langsam, unmerklich, dann exponentiell! Dann kommen wir wieder in die Natur mit all ihren Drachen, Märchen und Wundern. Und unseren Siegen. All meine Träume spielen sich in der Natur ab – mit gutem Grund.
Hallo Lydia,
Danke für deinen Kommentar und dass du deine Sicht auf die Dinge mit uns teilst.
Liebe Grüße,
Walter
Hallo Lydia,
nur hättest du ohne Maschine nie den tollen Blog von Walter entdeckt 😉
Katharina
So ist es 🙂
Maschinen an sich sind nicht das Problem.
Es ist wie mit dem Geld: Es darf nicht unser Meister werden, sondern muss unser Diener sein. Leider ist es bei vielen Menschen andersherum. Aber das Problem ist nicht das Geld und nicht die Maschine, sondern unser Umgang damit.
LG, Walter
Lieber Walter! Deiner Analyse mit dem Knoten und den fehlenden Drachen, kann ich mich anschließen als DEINE Sicht der Dinge. Ich nehme (mit Dankbarkeit) wahr, wie lange wir in Frieden, satt und trocken leben durften. Damit befinden wir uns auf ganz dünnem Eis. Wenn Herr Putin nichts mehr zu verlieren hat, dann folgt er seiner Interpretation, dass die Sanktionen eine Kriegserklärung des Westens an sein Land bedeuten und drückt den roten Knopf – in dem Moment ist der Knoten Geschichte – wir sind mit Überleben beschäftigt und brauchen unser Schwert für die Sicherung desselben – nicht um Macht und Herrschaft zu erreichen! Deshalb kommt es sehr darauf an, heute und jetzt und so gut und erfüllt und glücklich zu leben – Im Atomkrieg gibt es keine Gewinner – wir werden alle verlieren, egal wo wir leben. Davon trennt uns ein dünner Seilzug. Ein Grund, heute schon so gut wie möglich das Leben zu nutzen und möglichst viele daran teilhaben zu lassen!
Hallo Thomas,
Danke für deinen Kommentar.
Unabhängig davon, ob ein gewisser Putin am roten Knopf sitzt oder nicht: Man sollte das Leben immer heute leben. Heute ist der einzige Tag, den wir haben. Gestern ist Geschichte, morgen ist ein Mysterium.
Liebe Grüße,
Walter
Ich kanns kaum erwarten…
Ebenfalls 🙂
Ein natürlicher Feind von Fruchtfliegen ist die Spinne. Es gab eine Zeit, da hatte ich über meiner Obstschale eine fette Spinne, die nur weniger cm darüber lauerte. Immer wieder beobachtete ich das faszinierende Schauspiel: ich fuchtelte mit meiner Hand übers Obst, alle Fruchtfliegen bekamen Panik und flogen wild umher. Etliche Fliegen verfingen sich im Netz der Spinne, die dann sofort mit ihrer Arbeit anfingt, ähnlich wie Kankra in Herr der Ringe. Also, wenn du das faule Obst nicht entfernen kannst, halte dir vllt eine fette Spinne, die dir hilft, etwas entspannter durchs Leben zu kommen.
Ich für meinen Teil fühle mich mental stark, weil ich z. B. das stinkende und giftige Obst namens Mainstreammedien aus meinem Leben verbannt habe, weil meine Kinder oft zuhause bleiben dürfen (damit sie nicht zu systemkompatiblen Maskenaffen zurecht gebogen werden), weil ich schon seit meiner Geburt Dinge kritisch hinterfrage und weil einer meiner Glaubenssätze f… the system ist.
So ist es 🙂
Das System will nur eins: systemtreue Lemminge. War auch immer mein Ziel, nicht dazuzugehören 😉
LG, Walter
Hey Marko und Walter,
hach ja, ich wollte schon so viel Gutes über den Artikel schreiben, und nun muss ich mich doch fragen: Wie viel Zeit investiert ihr beide zu Hause, damit eure Kids nicht zu systemkompatiblen Maskenaffen werden?
Ich arbeite ja nur bis maximal 15 Uhr.
Danach bin ich zuhause und verbringe viel Zeit mit meinen 4 Kindern 🙂 Sport, lesen, Klavier spielen.
Und dabei bringe ich ihnen wichtige Konzepte des Lebens bei: Nächstenliebe, aber auch, dass man nicht blind der Masse folgen soll. Dass man kritische Fragen stellen darf: „Warum dürfen Erwachsene ohne Maske mit 10 Mann im Restaurant Bier trinken, aber wir Kinder müssen 6 Stunden mit Maske am Platz sitzen?“
Wir haben bis heute keine Antwort vom Schuldirektor bekommen (Empathie für Eltern ist nicht seine Stärke).
Ich mache das recht unaufgeregt (meine Frau ist da emotionaler).
Vieles Lernen Kinder nebenbei durch mein Vorbild, ohne dass ich da Moralpredigten halten muss 😀
LG, Walter
PS
Da ich selbständig bin und mein eigener Herr bin, sehen das meine Kinder und überlegen auch, ob sie Schriftsteller von Beruf werden 🙂
Bin gespannt auf die nächsten Artikel, um den gordischen Knoten auf Walters Weise zu lösen 🙂
Ich auch 🙂