
„Er hat aufgehört.“
Ich brachte meinen Sohn gerade zur Schule. Auf dem Weg trafen wir einen Jungen, der meinen Sohn grüßte.
„Kennst du ihn?“, fragte ich meinen Sohn.
„Ja. Er war kurz beim Turnen. Jetzt hat er aufgehört, weil sein älterer Bruder aufgehört hat.“
Ich erinnerte mich an den älteren Bruder – er war immer einer der Besten gewesen
„Warum hat er aufgehört zu turnen, er war doch richtig gut?“, wollte ich wissen.
„Er wollte nicht mehr geärgert werden.“
Das machte mich traurig.
Ein junger Turner, der noch alles vor sich hatte, hörte mit dem Sport auf, weil „andere ihn geärgert hatten.“
Ich nutzte die Chance, um meinem Sohn eine Sache zu erklären:
„Wenn andere dich ärgern und du darauf reagierst, dann haben sie die Macht über dich.
Du kannst nicht verhindern, dass andere dich ärgern werden, doch du kannst kontrollieren, wie du darauf reagierst.
Wenn du wütend wirst, dann tust du genau das, was dein Gegner will.
Er kann dich damit lenken.
Und du wirst sein Sklave.
Willst du frei sein, dann lass dich nicht ärgern.
Stark ist nicht der, der seine Muskeln spielen lässt.
Stark ist der, der seine Reaktion wählen kann.
Plus:
Der beste Weg, um Menschen den Spaß am Ärgern zu nehmen, ist nicht darauf zu reagieren.
Denk daran.
Wer dich wütend machen kann, der lenkt dich.
Und ist dein Meister.
Sei dein eigener Meister.
Meistere deine Reaktion.“
Mein Sohn schwieg.
Er ist nicht sehr gesprächig.
Ich weiß nicht, ob er alles verstanden hat – er ist erst 8.
Doch ich bin mir sicher: Der Same wird Frucht bringen.
Zu seiner Zeit.
PS
Diese Reihe ist eine Reihe von Artikeln, die ich für meinen Sohn schreibe.
Vielleicht lernst du auch etwas für dein Leben.
Sei großartig,
Dein Walter
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Hallo Walter,
es ist so hilfreich, dass du das Thema ansprichst: Gerade in den letzten Monaten gab es in der Richtung so viel Erschreckendes zu verarbeiten.
Danke dir als Gärtner: Ein nahrhafter Boden mit einer guten Saat lässt aus deinem Sohn eine starke Birke wachsen (sie gedeiht in jeder Umgebung) und seine Fähigkeiten können sich wunderbare Blätter bilden.
Vielleicht wäre es als Ergänzung noch wichtig, genau herauszufinden: Worin bestand genau der Oberbegriff „ärgern“?
Je nachdem, können neben dem „Plus: Der beste Weg, um Menschen den Spaß am Ärgern zu nehmen, ist nicht darauf zu reagieren.“
auch noch das Training von Schlagfertigkeit (die du ja als „alter Meister“ schon meisterhaft beherrschst 🙂 und/oder aber auch das „Stopp!“ sagen hilfreich sein – in dem Sinne: „Hör damit auf, ich möchte das nicht.“
In jedem Fall ist es immer gut, wenn wir auch erst einmal Verständnis zeigen, dass es weh tut, wenn man geärgert worden ist und dass es gut ist, dass das Kind sich Hilfe und Verbündete holt (dass es eben kein Petzen ist) und dass es auch selbst Maßnahmen ergreifen kann, um das „Ärgern“ zu stoppen.
Viele Grüße
Katharina
Hallo Katharina,
Danke für dein Feedback. Natürlich haben solche Situationen viele Schichten. Mir ging es um die Schicht, die wir kontrollieren können: Unsere Reaktion.
LG, Walter